Katalin

Katlin

Plenum am 20. Januar 2020: wir erinnern uns an Katalin (Text von Holger)

Als ich mich 2015 für die Wohngeno zu interessieren begann, war Katalin schon routinierte Genossin. Beeindruckend war zunächst ihre unübersehbare Präsenz auf den zu dieser Zeit von der Teilnehmerzahl noch überschaubaren Plenumsveranstaltungen. Schon damals hat sie sich lebhaft in die Diskussionen eingebracht, mit Vehemenz ihren Standpunkt zu Wohnungsbau und gemeinschaftlichem Wohnen vertreten. Dabei blieb Katalin immer aufgeschlossen und bereit Kompromisse zu schließen. Gern hat sie Aufgaben übernommen, war unter anderem Gründungsmitglied der KG Komm. Ihre Präsenz beschränkte sich aber nicht nur auf die rege Teilnahme am gemeinsamen Austausch, sondern Präsenz hieß auch, die Gruppe immer wieder und gern mit Kostproben ihres kulinarischen Füllhorns zu versorgen. Diese gewichtigen Köstlichkeiten haben bei diesem oder jenem möglicherweise die sichtbarsten Spuren hinterlassen.

Spuren aber auch aufgrund ihres großen Interesses an und ihrer Empathie für Menschen. Oft war es Katalin, die zum Hörer gegriffen hat, um Kontakt zu pflegen mit den Genossen, die nicht regelmäßig an unseren Treffen teilnehmen konnten. Früh hat sie sich dafür eingesetzt, Gemeinschaft außerhalb der reinen Planungstreffen zu pflegen. Einige erinnern sich sicher noch an unseren Besuch im Jazzkeller, wo bei (zu?) lauter Musik und Getränken das erste Eis gebrochen wurde. Ihr Engagement war dabei nicht nur auf die Hausgemeinschaft beschränkt. Mit Einführung des öffentlichen Brunch war sie verlässliche Besucherin und Gestalterin der Termine, hat mit ihre Aufgeschlossenheit Interesse für unser Projekt geweckt. Und auch hier hat Katalin es sich nicht nehmen lassen, manchmal durch starke Kreuzschmerzen beeinträchtigt, immer ob der weiten Anfahrt mit einem nicht unbedingt kundenfreundlichen RMV kämpfend, ihren schmackhaften Teil zum reichhaltigen Buffet beizutragen.

Ein paar Worte aus persönlicher Sicht. Katalin war neugierig, interessiert, kommunikativ. Leider konnte ihr Wohnumfeld in Fechenheim nicht ausreichend dazu beitragen, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Lasse ich meine Stationen in Frankfurt Revue passieren, meine ich, dass diese Situation für Frankfurt nicht untypisch ist. Habe ich dann die neue Triftstraße 34 vor Augen, mit einem lebendigen Gemeinschaftsraum, Begegnungsräumen wie Laubengang, Innenhof und Dachterrasse, mit dem Ziel der Einbindung ins Quartier, dann denke ich an Menschen wie Katalin und wie wir alle mit Ansprache und Achtsamkeit Lebensqualität zu steigern vermögen. Ich wünsche mir, dass der Abschied von Katalin uns anspornt, Ziele verstärkt danach auszurichten, wie sie den Einzelnen weiterentwickeln, unsere Gemeinschaft stärken und die Welt ein klein wenig lebenswerter machen. 

[Text von Holger]

Stand der Dinge: 31.01.2020

Stand der Dinge: 31.01.2020

Rudi hat ein paar Bilder der Baustelle aufgenommen.

Bauteil A ist nahezu fertiggestellt.
Die ein oder andere Betonplatte kommt noch angeflogen…
Bauteil B ist bereits im zweiten Stock angekommen.
Dahinter wird zudem der Bauteil C sichtbar!
Wo ist welcher Bauteil? Hier ein Bild zur Orientierung.

Fundstück: 12.12.2019 – Cluster-Wohnungen

Fundstück: 12.12.2019 – Cluster-Wohnungen

Cluster-Wohnungen beschreiben eine ›neue‹ Wohnungstypologie, bei der sich mehrere Kleinwohnungen um einen oder mehrere Gemeinschaftsräume gruppieren. Insbesondere in der Szene des gemeinschaftlichen Wohnen spielt diese Wohnform eine wachsende Bedeutung.

Kein Wunder – so zeigt sich etwa die Fachhochschule Potsdam in einer neuen Studie überzeugt, dass Cluser-Wohnungen »eine hohe Anpassungsfähigkeit aufweisen«. In den Ergebnissen werden die Vorteile von Cluster-Wohnungen zusammengefasst: »Die gleichzeitige Berücksichtigung von Bedürfnissen nach Individualität und Gemeinschaft fördert das Teilen von Raum und Dingen im gemeinschaftlichen Zusammenleben. Cluster-Wohnen reduziert damit den Ressourcen- und Wohnflächenbedarf. Zugleich bietet es ›Raumopulenz‹ mit einem größeren Nutzungsangebot. Die Fallstudien [der Studie] zeigen, wie eine große Vielfalt an Wohnoptionen zu bezahlbaren Mieten bereitgestellt werden kann. Cluster-Wohnungen geben damit wichtige Anstöße zur Gestaltung nachhaltiger und resilienter Stadtquartiere.« Demnächst erscheint die Lesefassung der Studie als Broschüre beim BBSR.

Das klingt nun sicherlich etwas abstrakt. Einen greifbareren Eindruck erhält man derzeit in der Mediathek der ARD in einer Sendung über das genossenschaftliche Wohnprojekt Spreefeld in Berlin Mitte. In diesem Projekt gibt es ein paar Cluster-Wohnungen, die in dem Beitrag erklärt und vorgestellt werden.

Baustellenfest und Frankfurt.de-Feature zum Gemeinschaftlichen Wohnen

Baustellenfest und Frankfurt.de-Feature zum Gemeinschaftlichen Wohnen

Die Stadt Frankfurt am Main hat in ihrem Newsportal ein Feature zum Gemeinschaftlichen Wohnen in der Stadt veröffentlicht, in dem auch unser Projekt ›BeTrift in Niederrad‹ erwähnt wird. Der Autor hatte uns auf dem Baustellenfest getroffen, bei dem wir mit den auf dem Rohbau arbeitenden Menschen auf ein Getränk bei gut gefülltem Buffet zusammenkamen.

Das Bausstellenfest fand bei bestem Wetter am Freitag Nachmittag, den 20.09.2019, auf der Baustelle, genauer: im zukünftigen illuminago Atelier und dem zukünftigen Gemeinschaftsraum, statt. Es war aufregend und spannend unmittelbar bei unserem wachsenden Haus zu sein und diejenigen Menschen kennenzulernen, die dabei sind, es zu bauen. Die meisten wohnen in Nordrheinwestfalen und pendeln am Ende der Arbeitswoche zu ihren Familien und Freunden.

Danke an Alle, die vorbereitet und mitgewirkt haben und alle, die da waren.

Kultur bei BeTrift in Niederrad

Kultur bei BeTrift in Niederrad

Vor inzwischen einigen Wochen wurden die Ergebnisse einer Befragung unter den künftigen Bewohner*innen des BeTrift-Projekts vorgestellt. Gefragt wurde nach Wünschen und bestehenden Gewohnheiten im Zusammenhang mit ›Kultur‹.

Der Kulturverein hat sich bei der Visualisierung der Ergebnisse viel Mühe gegeben – entsprechend bunt viel die Präsentation aus.

Zum einen wurden gefragt, was so alles unter ›Kultur‹ verstanden wird. Musik, Theater und Literatur rangierte im buchstäblichen Sinne ganz oben auf der Liste.

Zum anderen wurde die Bereitschaft abgefragt, selbst bestimmte Aktivitäten anzubieten oder daran teilzunehmen. Hier kamen zur Visualiserung der Ergebnisse Ballons zum Einsatz.

Und schließlich wurden ›freie Kommentare‹ auf einem großen Plakat vorgestellt. Die Wünsche reichten vom Einrichten eines Billard/Dart-Salons, die Ausrichtung von Senior*innen-Tanztees zu Filmabendenden und Flohmärkten.

BeTrift erkundet Niederrad (und Goldstein)

BeTrift erkundet Niederrad (und Goldstein)

In Niederrad wurde vor fast hundert Jahren Sozial- und Architekturgeschichte geschrieben: Im Jahre 1925 begann unter der Ägide des liberalen Bürgermeisters Ludwig Landmann die Ära des Neuen Frankfurts, ein reform-bewegtes, von der Moderne geprägtes Gestaltungs- und Stadtplanungsprogramm. Der damalige Stadtbaurat Ernst May realisierte just in Frankfurt-Niederrad ab 1926 als erstes Bauprojekt die Siedlung Bruchfeldstraße. Aufgrund der gestaffelten Fassade ist die Siedlung auch unter dem Namen Zickzackhausen bekannt. May trat an, um die Wohnungsnot in Frankfurt zu lindern, um bezahlbaren und menschenwürdigen Wohnraum zu schaffen.

Grund genug, um uns kollektiv das Ganze mal vor Ort anzusehen.

Im zweiten Teil der Führung wurde die in den 1990ern gebaute Wohnsiedlung Goldstein des Stararchitekten Frank O. Gehry in Schwanheim erkundet.

Herzlichen Dank an Frau Petra Schwerdtner für die Führung, Peter und unseren Kulturverein „BeTrift Kultur e. V.“ für die Organisation!
[Josse]