Radio-Beitrag ›Hohe Mieten, explodierende Kaufpreise – Alternative Wohnformen in Städten‹

Radio-Beitrag ›Hohe Mieten, explodierende Kaufpreise – Alternative Wohnformen in Städten‹

In der Sendung ›Agenda‹ beim Deutschlandfunk wurde am 23.06.2021 ein spannender Beitrag zum Thema Bezahlbarkeit und gemeinschaftliches Wohnen gesendet.

https://www.deutschlandfunk.de/agenda.1770.de.html

Beworben wird der Beitrag wie folgt: »Die Urbanisierung ist im Vormarsch, gleichzeitig ist unsere Gesellschaft vielfältiger geworden. Die Folge: alternative Wohnformen werden immer wichtiger. Doch der Wohnungsbau hat immer noch die klassische Familie im Blick. Was muss sich also ändern, damit die Stadt für alle lebenswert bleibt und hohe Wohnkosten die Menschen nicht länger in die Vororte treiben? Welche Wohnkonzepte braucht die Zukunft – und wie sieht es eigentlich mit der Nachhaltigkeit aus?«

Mit dem Moderator Michael Roehl diskutieren:

  • Prof. Susanne Dürr, Professorin für Städtebau und Gebäudelehre an der Hochschule Karlsruhe
  • Martin Linne, Leiter des Dezernats für Stadtentwicklung, Mobilität und Sport der Stadt Duisburg
  • Christian Stupka, Vorstand der Genossenschaftlichen Immobilienagentur München, GIMA
  • Cord Soehlke, Bau- und Erster Bürgermeister von Tübingen
  • Michael Lafond, Leiter des Instituts für kreative Nachhaltigkeit, Berlin

Wenn man die Ausgangsbedingungen ausblendet, klingt das schon fast nach rosigen Zeiten, was die Verantwortlichen und Aktiven aus den Kommunen so vorstellen: Tübingen macht nur noch Innenentwicklung statt ökologisch fragwürdigen Bau auf der grünen Wiese. München lässt auf städtischen Boden nur noch Mietwohnungsbau der öffentlichen Wohnungsbauunternehmen oder Genossenschaften errichten. Duisburg betreibt aktive Bodenpolitik und nutzt Erbbaurechte sowie Konzeptverfahren.

Zum Teil sind das Ansätze, die mal mehr mal weniger gut auch in Frankfurt am Main umgesetzt werden. Das Problem: Es dauert. Denn das Umdenken hat hier recht spät eingesetzt.

Daneben wird das Mietshäuser Syndikat, Genossenschaften und – insbesondere ab Minute 42:45 – das gemeinschaftliche Wohnen allgemein vorgestellt.

»Diese [gemeinschaftlichen] Wohnprojekte sind inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen.«

(Prof. Susanne Dürr)

Vortrag ›Räumliche Potenziale für Frankfurt‹ des Architekten Stefan Forster – Plätze und Lebensqualität

Vortrag ›Räumliche Potenziale für Frankfurt‹ des Architekten Stefan Forster – Plätze und Lebensqualität

Der Frankfurter Architekt Stefan Forster ist als Provokateur bekannt, der polarisiert. Mit seinen von ihm entworfenen Bauten, aber auch mit seinen Thesen zum Thema Stadtentwicklung. Man muss nicht alle seine Vorstöße mögen, kann aber anerkennen, dass er wiederholt aufzeigt, dass eine marktorientierte Stadtentwicklung aufgrund des Profitdrucks in krassem Widerspruch zu qualitätsvoller Architektur, Schaffung von Lebensqualität für breite Schichten der Bevölkerung und bezahlbaren Wohnraum steht. Forster ist ein ausgewiesener Freund von Genossenschaften und öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften.

Forster weiß sich zu inszenieren. Blendet man den typischen Selbstdarstellungsduktus des Wenn-Doch-Nur-Alle-So-Denken-Und-Handeln-Würden-Wie-Ich aus, sind Forsters Beiträge sehr unterhaltsam.

Ein relativ neuer Vortrag – ›Lebensraum Stadt – Räumliche Potenziale für Frankfurt‹ – beleuchtet nun Plätze in Frankfurt, die Potentiale haben. Das bedeutet im Umkehrschluss auch: Derzeit haben sie Defizite. Diese Defizite, diese Unzulänglichkeiten Frankfurter Plätze werden vorgestellt. Der Vortrag lädt indirekt dazu ein, die Stadt, die Plätze, mit neuen Augen zu sehen und regt dazu an, sich Gedanken zu machen, was noch alles möglich wäre.

„Die Qualität der Gesamtstadt macht sich fest an der Anzahl solcher Räume, die dem Menschen gewidmet sind, wo der Mensch sich wohl fühlt.“

Stefan Forster: Lebensraum Stadt – Räumliche Potenziale für Frankfurt

Mit diesem geschärften Blick auf Plätze dürfen wir gespannt sein, wie der Bruchfeldplatz – zwei Blocks von BeTrift in Niederrad entfernt – nach der Umgestaltung aussehen wird.