Richtfest – der Rohbau steht!

Richtfest – der Rohbau steht!

Der Richtkranz, geschmückt mit bunten Bändern und Fotos, schwebt über der Bausstelle. Heute, am 18. Juni 2020, haben wir das Richtfest gefeiert.

Immerhin hat die derzeitige Corona-Lage zugelassen, dass ein kleiner Anteil der künftigen Bewohner*innen in Zehner-Gruppen – von der anderen Straßenseite und der Straßenbahnstation aus – dem schönen Ritual beiwohnen konnten. Andere verfolgten die Zeremonie am Bildschirm daheim oder in ihrer Mittagspause im Büro über den eigens eingerichteten Video-Stream.

Auch Mike Josef, seines Zeichens Dezernent für Planen, Wohnen und Bauen der Stadt Frankfurt am Main, sowie Medienvertreter*innen waren da. Doch eigentlich galt das Fest den Bauarbeitern, die in den letzten Monaten den komplizierten, weil verwinkelten Bau aus der Erde gestampft haben. Ihnen haben wir es künftig auch zu verdanken, dass wir nicht in einem 0815-Quadaratisch-Praktisch-Quader hausen werden müssen. Sie haben in mühevoller Arbeit mehrere Tonnen Stahl gebogen, die Laubengänge gegossen und die Energiesparziegel (mit integrierter mineralischer Dämmstoff-Füllung!) aufeinandergesetzt, sodass wir künftig ein Zuhause haben werden, das schon alleine mit der aufgelockerten Fassade ein Hingucker wird.

Mit dem Gedicht Brechts, ›Fragen eines lesenden Arbeiters‹, erinnerte daher Andreas im Namen der künftigen Bewohner*innen an den Anteil, den die Bauarbeiter an dem großen Werk hatten und haben werden. Gedankt wurde Ihnen anschließend beim Richtschmaus in kleiner Runde im künftigen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss.

Ein Hoch auf den Rohbau!

Fassadengestaltung

Fassadengestaltung bei ›BeTrift in Niederrad‹

Unser Architekturbüro bb22, Vorstand und Architektur KG haben Vorschläge zur Fassadengestaltung – auf Papier sowie ganz haptisch – vorgestellt, die gut ankamen. An vielen Stellen werden wir noch selbst Hand anlegen können. Die Gestaltung lässt auch viel Spielraum hinsichtlich der Bepflanzung – horizontal und vertikal.

Katalin

Katlin

Plenum am 20. Januar 2020: wir erinnern uns an Katalin (Text von Holger)

Als ich mich 2015 für die Wohngeno zu interessieren begann, war Katalin schon routinierte Genossin. Beeindruckend war zunächst ihre unübersehbare Präsenz auf den zu dieser Zeit von der Teilnehmerzahl noch überschaubaren Plenumsveranstaltungen. Schon damals hat sie sich lebhaft in die Diskussionen eingebracht, mit Vehemenz ihren Standpunkt zu Wohnungsbau und gemeinschaftlichem Wohnen vertreten. Dabei blieb Katalin immer aufgeschlossen und bereit Kompromisse zu schließen. Gern hat sie Aufgaben übernommen, war unter anderem Gründungsmitglied der KG Komm. Ihre Präsenz beschränkte sich aber nicht nur auf die rege Teilnahme am gemeinsamen Austausch, sondern Präsenz hieß auch, die Gruppe immer wieder und gern mit Kostproben ihres kulinarischen Füllhorns zu versorgen. Diese gewichtigen Köstlichkeiten haben bei diesem oder jenem möglicherweise die sichtbarsten Spuren hinterlassen.

Spuren aber auch aufgrund ihres großen Interesses an und ihrer Empathie für Menschen. Oft war es Katalin, die zum Hörer gegriffen hat, um Kontakt zu pflegen mit den Genossen, die nicht regelmäßig an unseren Treffen teilnehmen konnten. Früh hat sie sich dafür eingesetzt, Gemeinschaft außerhalb der reinen Planungstreffen zu pflegen. Einige erinnern sich sicher noch an unseren Besuch im Jazzkeller, wo bei (zu?) lauter Musik und Getränken das erste Eis gebrochen wurde. Ihr Engagement war dabei nicht nur auf die Hausgemeinschaft beschränkt. Mit Einführung des öffentlichen Brunch war sie verlässliche Besucherin und Gestalterin der Termine, hat mit ihre Aufgeschlossenheit Interesse für unser Projekt geweckt. Und auch hier hat Katalin es sich nicht nehmen lassen, manchmal durch starke Kreuzschmerzen beeinträchtigt, immer ob der weiten Anfahrt mit einem nicht unbedingt kundenfreundlichen RMV kämpfend, ihren schmackhaften Teil zum reichhaltigen Buffet beizutragen.

Ein paar Worte aus persönlicher Sicht. Katalin war neugierig, interessiert, kommunikativ. Leider konnte ihr Wohnumfeld in Fechenheim nicht ausreichend dazu beitragen, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Lasse ich meine Stationen in Frankfurt Revue passieren, meine ich, dass diese Situation für Frankfurt nicht untypisch ist. Habe ich dann die neue Triftstraße 34 vor Augen, mit einem lebendigen Gemeinschaftsraum, Begegnungsräumen wie Laubengang, Innenhof und Dachterrasse, mit dem Ziel der Einbindung ins Quartier, dann denke ich an Menschen wie Katalin und wie wir alle mit Ansprache und Achtsamkeit Lebensqualität zu steigern vermögen. Ich wünsche mir, dass der Abschied von Katalin uns anspornt, Ziele verstärkt danach auszurichten, wie sie den Einzelnen weiterentwickeln, unsere Gemeinschaft stärken und die Welt ein klein wenig lebenswerter machen. 

[Text von Holger]

Baustellenfest und Frankfurt.de-Feature zum Gemeinschaftlichen Wohnen

Baustellenfest und Frankfurt.de-Feature zum Gemeinschaftlichen Wohnen

Die Stadt Frankfurt am Main hat in ihrem Newsportal ein Feature zum Gemeinschaftlichen Wohnen in der Stadt veröffentlicht, in dem auch unser Projekt ›BeTrift in Niederrad‹ erwähnt wird. Der Autor hatte uns auf dem Baustellenfest getroffen, bei dem wir mit den auf dem Rohbau arbeitenden Menschen auf ein Getränk bei gut gefülltem Buffet zusammenkamen.

Das Bausstellenfest fand bei bestem Wetter am Freitag Nachmittag, den 20.09.2019, auf der Baustelle, genauer: im zukünftigen illuminago Atelier und dem zukünftigen Gemeinschaftsraum, statt. Es war aufregend und spannend unmittelbar bei unserem wachsenden Haus zu sein und diejenigen Menschen kennenzulernen, die dabei sind, es zu bauen. Die meisten wohnen in Nordrheinwestfalen und pendeln am Ende der Arbeitswoche zu ihren Familien und Freunden.

Danke an Alle, die vorbereitet und mitgewirkt haben und alle, die da waren.