BeTrift in Niederrad beim 5. Tag des offenen Wohnprojekts

BeTrift in Niederrad beim 5. Tag des offenen Wohnprojekts

Am 14. Mai fand der 5. Tag des offenen Wohnprojekts statt. Mit von der Partie war unser Wohnprojekt – BeTrift in Niederrad.

Neben Bildern gibt es ein Video, das den Vormittag dokumentiert:

Es war eine schöne Gelegenheit, unsere Oase-im-Werden vorzustellen. Wir danken dem Netzwerk Frankfurt für die Rund-Um-Orga, den Bewohner:innen inklusive dem Wohngeno-Vorstand, die alles aufgebaut, geprobt und im Hintergrund geholfen haben und den Besucher:innen für ihr Kommen. Auf bald!

Mehr zum Frankfurter Tag des offenen Wohnprojekts kann man auf den Seiten des Netzwerks nachlesen. Hier findet sich ein Bericht in der Frankfurter Rundschau.

Rundgang auf den Spuren der von Weinbergs in Niederrad – ›Rund um den Poloplatz‹

Rundgang auf den Spuren der von Weinbergs in Niederrad – ›Rund um den Poloplatz‹

Der Stadtteilhistoriker Robert Gilcher bietet unregelmäßig Rundgänge durch Niederrad an. So auch am Samstag. Thema diesmal: Das Wirken und Nachwirken der Familie von Weinberg in Niederrad.

Carl von Weinberg und sein Bruder Arthur von Weinberg waren zwei Größen in der Frankfurter Industriellen-Szene im ausgehenden Kaiserreich und der Weimarer Republik. Mit vielen Stiftungen haben die beiden und ihre Ehefrauen May von Weinberg (geboren Villers Forbes) bzw. Willemine von Weinberg (geboren Huygens) Frankfurt, aber insbesondere auch Niederrad geprägt. So waren die beiden Brüder an der Gründung der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main finanziell beteiligt. In Niederrad profitierte etwa die Paul-Gerhardt-Gemeinde von Zuwendungen (Arthur und Willemine) und in der heutigen Waldfriedstraße wurde ein Waisenhaus gegründet (Carl und May).

Wie der Rundgang eindrucksvoll herausstellte, weist das Gelände im heutigen Stadtwald und der südlichen Niederrad-Bebauung zwischen S-Bahn-Station Stadion, Heinrich-Seliger-Straße und Oberforsthaus zahlreiche Spuren vor allem von Carl von Weinberg auf. Diese Zeugnisse seines Lebens erschließen sich vielfach nur auf den zweiten Blick.

Das vieles davon verborgen ist, einiges zerstört, liegt vor allem daran, dass die von Weinbergs vom nationalsozialistischen Staat ab 1933 als Juden verfolgt und de-facto enteignet wurden. Arthur starb nach seiner Deportation ins Konzentrationslager Theresienstadt im Alter von 82 Jahren. Carl starb wenige Tage zuvor im Exil in Italien.

Der Stolperstein von Carl von Weinberg (und seiner Tochter und seinem Enkelsohn) vor dem von ihm gestifteten, ehemaligen Waisenhaus in der heutigen Waldfriedstraße.

Beispiele für die Weinberg’schen Spuren ›Rund um den Poloplatz‹: Das ehemalige Polofeld, dessen Errichtung Carl von Weinberg initiiert hatte, ist heute Teil einer Baumschule (Kartenlink). Die Trümmer der seinerzeit pompösen Villa, in einem großzügigen englischen Garten gelegen, bilden heute den Hügel im Ostteil des Carl-von-Weinberg-Parks (Kartenlink). In der heutigen Willemineallee (ehemals Kastanienallee) und mitten in dem in den 1980er-Jahren gebauten Quartier findet sich das ehemalige Verwaltungsgebäude des Gestüts Waldfried, das Carl gegründet hatte (Kartenlink).

Erschüttert hat der Hinweis des Stadtteilhistorikers Gilcher, dass die Niederräder Adolf-Miersch-Siedlung nach dem späteren Baustadtrat benannt wurde, der als städtischer Beamter unter dem nationalsozialistischen Bürgermeister Krebs die de-facto-Enteignung der von Weinbergs (und vieler anderer jüdischer Frankfurter) maßgeblich organisiert hatte. Zur sogenannten ›Miersch-Liste‹ hat der Historiker Dieter Wesp das Wesentliche zusammengetragen.

Es muss die Frage gestellt werden, wie es dazu kommen konnte, dass eine Siedlung – noch dazu in unmittelbarer Nähe zu den ehemaligen Besitztümern der mit Hilfe Mierschs enteigneten von Weinbergs – nach jemanden benannt wurde, der an der Verfolgung und Entrechtung der Frankfurter Juden im Nationalsozialismus maßgeblich beteiligt war. Und es stellt sich die Frage, warum diese Siedlung den Namen noch heute trägt.

Die FNP hat ebenfalls über den Rundgang berichtet. Die FR hat 2019 einen Artikel über Miersch als ›Frankfurter Bürokrat in drei Systemen‹ verfasst.

Neuer Quartiersmanager Niederrad

Neuer Quartiersmanager Niederrad
Niederrad hat einen neuen Quartiersmanager – Ibo Bakari – der Angela Wolf ablöst. Er kreist mit seinem roten Lastenfahrad mit dem Namen ›Nieder-Rad‹ durch Niederrad, wo man ihn sichten kann.

Die Frankfurter Rundschau hat einen kleinen Artikel über Ibo Bakari samt Foto mit rotem Lastenfahrrad verfasst, das die kommenden Projekte und Ziele vorstellt. Ibo Bakari wird zukünftig für uns sicherlich ein wichtiger Niederräder Gesprächspartner und – wer weiß? – auch für interessante Projekte sein.
[Gertrud]

[Gertrud]

Mainfeld_speaks: ›immer stramm bleiben 528‹

Mainfeld_speaks: ›immer stramm bleiben 528‹

Kinder und Jugendliche um den Jugendtreff »Mainfeldvilla« haben gemeinsam mit einem Fotografen (Niko Neuwirth) und dem Niederräder Quartiersmanagement vergangenen Freitag (11. September 2020) ihr Fotoprojekt vorgestellt.

Eine kleine Delegation von künftigen Stadtteilbewohner:innen aus unserem Wohnprojekt hat sich dies zum Anlass genommen, mal vorbeizuschauen. Hat sich gelohnt.

Weil so vorbildlich sei zunächst das Corona-handling erwähnt: 1A. Händedesinfektion, Registrierung, Maskenpflicht. Nice.

Im Zentrum jedoch natürlich die Fotos: Bei Einbruch der Dämmerung erstrahlten die Ganzkörperportraits der Kids und Jugendlichen vor schwarzem Hintergrund auf einer Hausfassade gegenüber des Jugendtreffs. In die Kamera wurden weiße Pappschilder gehalten, mit unterschiedlichen Botschaften. Da ging es mal um die Darstellung der Kraft des Kollektivs (»Mainfeld Ballert!«, »528 ist die Hood«), der eigenen Kraft (»Nerven aus Stahl, ♡ aus Eisen«), Wünsche an das gesellschaftliche Miteinander (»Weniger Verachtung«) oder Tribute an das JuZ (»Der Jugendtreff im Mainfeld ist geil«). Die individuelle Inszenierung der eigenen Person vor der Kamera wechselte dabei von lässig zu breitbeinig-bestimmt, von aufgeschlossen zu fragend. Die Kidz konnten entscheiden, ob sie dabei ihr Gesicht zeigten oder nicht.

Die verwendeten Schilder dekorierten während der Veranstaltung das JuZ.

Bei der Gelegenheit erfuhren wir, dass das Areal neben dem JuZ demnächst einen Jugendspielplatz mit Sitzgelegenheit sowie einer Streetball-Fläche und einer Calistenics-Anlage (Muskeltraining mittels Eigengewicht) erhalten soll. Gute Sache.

Hier soll die Calistenics-Anlage und das Streetball-Feld mit Netztoren hin.

Auch die eigenen vier Kleinkinder (noch nicht im JuZ-Alter) im Schlepptau waren mit der Veranstaltung hoch zufrieden – bei Minipizza, Käsespießen, Musik und der spürbar guten Laune kein Wunder. Danke für den Abend!