Kurzbericht vom Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik

Kurzbericht vom Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik (17.-19. September 2018)

Vergangene Woche tagte in Frankfurt der Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik. Ziel des inzwischen 12. Kongresses dieser Art ist es u. a. Strategien der Stadt(entwicklungs)politik zwischen den Ebenen Kommunen, Länder und Bund auszutauschen und die Zusammenarbeit zu verbessern. Allerdings fanden sich auch zahlreiche Akteure aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein – so auch einige Mitglieder unserer Genossenschaft.

Insbesondere die Frage, wie bezahlbarer Wohnraum in wachsenden Städten geschaffen und erhalten werden kann, zog sich wie ein roter Faden durch nahezu alle Reden und Diskussionsrunden. Die Vortragenden hoben dabei immer wieder Modelle des genossenschaftlichen Wohnungsbaus (und ihr anverwandte Varianten wie das Mietshäuser Syndikat) als Teil einer nicht-profitorientierten Bewirtschaftungsweise hervor, die für langfristig preisgünstigen Mieten wesentlich sei.

So stellte in der Veranstaltung »More for less IV – Mehr Bauen und Wohnen für weniger Geld – Nachverdichtungsprojekte in Städten. Grenzen, Akzeptanz, gelungene Beispiele« u. a. Cord Soehlke, Baubürgermeister der Universitätsstadt Tübingen, Genossenschaften als zentrales ›Werkzeug‹ der lokalen Stadt(teil)entwicklung heraus. Waren bislang noch bloße WEG-Baugruppen (Wohnungseigentümergemeinschaften) bei Baugrundstückvergaben ebenfalls begünstigt worden, bleibt zu hoffen, dass Tübingen Genossenschaften weiter stärkt und Wohnraum damit dauerhaft dem Markt entzogen werden kann.
Der Architekt Walter Hable, ARGE bogevischs buero & SHAG Schindler Hable, zeigte anhand der Architektur des genossenschaftlichen Bauprojekts wagnisART in München, wie ein beeindruckendes Bauwerk mit vielen innovativen Zügen entstehen kann, das – statt banalem Investor_innen-Bau – die Bedürfnisse der Bewohner_innen, der Umwelt und Nachbarschaft berücksichtigt und zugleich (im Münchner Vergleich) bezahlbare Mieten garantiert.
Die beiden Vorträge (und mehr) sollen demnächst hier als Videos abrufbar sein.

Auch in den Veranstaltungen »Brauchen wir eine neue Bodenpolitik? Strategien zur Baulandmobilisierung« sowie »Gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung trotz Bodenspekulationen« wurde Strategien und Beispiele aufgezeigt, wie Genossenschaften in Verbindung mit Erbbaurecht, Konzeptvergabeverfahren und gezielter Förderung Wohnraum schaffen können, der auch über Bindungsfristen der Wohnraumförderung hinaus bezahlbar bleibt.

Das erstarkte Interesse der Kommunen spiegelt zwar den dringenden Handlungsbedarf und -druck im Bereich ‚Bauen und Wohnen‘ wieder, der auf dem Kongress überdeutlich wurde (und für den der Wohnungsgipfel zwei Tage darauf nicht im Ansatz brauchbare Lösungen bot). Es bleibt jedoch zugleich festzuhalten, dass den Kommunen in zunehmender Zahl, aber auch den Ländern und dem Bund, das Potential der Genossenschaften als gemeinwohl-orientierte Wohnungsmarktakteure gewahr wird. Wer weiß – vielleicht wird BeTrift demnächst auch als gelungenes und beispielgebendes Projekt helfen, genossenschaftlichen Wohnungsbau in der Region zu verankern.

Josse

Tag des offenen Wohnprojekts

08.09.2018 – der erste Tag des offenen Wohnprojektes in Frankfurt

Leider waren wir mit den beiden Projekten der Wohngeno ja nicht mehr in den Flyer für den „Tag des offenen Wohnprojektes“ gekommen – zu spät, zu spät. Aber durchaus über die Webseite des Netzwerks Frankfurt
 für gemeinschaftliches Wohnen e.V. zu finden

Wohnen mit Kind am Riedberg

Trotzdem waren wir (Axel, Beate, Angelika, Andreas, Joachim, Marianne, Gertrud vom Projekt betrifft und WmK-Bewohnern) mit Plakaten, Flyern, Nudel und Kartoffelsalat, Muffins und Kuchen am Riedberg, um interessierten Menschen Fragen nach unseren beiden Projekten zu beantworten. Gerechnet haben wir, wegen der Flyer-Panne, mit wenig Interessenten. Überraschung: es kamen dann doch eine ganze Reihe von neugierigen Leuten. Das dem Wohngeno-Projekt „Wohnen mit Kindern“ benachbarte Wohnprojekt „Gewagt e.V.“ der ältesten Baugenossenschaft Frankfurts (Beamten-Wohnungs-Verein) war ein  Anziehungspunkt mit Film und Rundgang, der sich bis zu uns ausdehnte.  Wir hatten also bis ca. 17:00 Uhr gut zu tun, aber auch Zeit uns miteinander über „Wohnen-mit-Kindern“ und „Betrift“ auszutauschen.  Interessierte Gäste kamen nicht nur direkt aus Frankfurt bzw. der Rhein-Main-Region, sondern auch aus anderen Bundesländern. Vor allem unsere Erfahrungen mit genossenschaftlichen Projekten waren gefragt.
Auch die Presse berichtete vom Tag des offenen Wohnprojekts: die Frankfurter Rundschau (Lokalteil) stellt das realisierte  Projekt der Genossenschaft Fundament e.G. (Naxos) vor und das sich entwickelnde Projekt des Vereins „Gemainsam“ in Höchst

Gertrud