Es tut sich was: Stand der Dinge 03. bis 06. 9. 2018
Mittlerweile schmelzen die Erdhaufen dahin, der Aushub wird entsorgt und die Baugrube entsteht neben dem Penny.
// Genossenschaft für gemeinschaftliches Wohnen in Frankfurt
Es tut sich was: Stand der Dinge 03. bis 06. 9. 2018
Mittlerweile schmelzen die Erdhaufen dahin, der Aushub wird entsorgt und die Baugrube entsteht neben dem Penny.
….ein trüber Tag….Hitzeperiode vorbei….nur 18 Grad:
Es tut sich was: Stand der Dinge am 30.08.2018
– die Berge aus Erde vermehren sich
– die letzten Plakate geben ihr Dasein auf
– größere Bagger besetzen das Gelände
– die Bauplanung hat zwei Arbeits-Container aufgestellt
Gertrud
Es wird gearbeitet: Stand der Dinge am 22.08.2018
Schon vorgestern wurde ein Stapel Bauzäune abgeladen, gestern waren eine Reihe von Transportern vor Ort, heute ist der Bauzaunstapel abgeschmolzen und eine orange Weste verkündet: hier wird gearbeitet.
Gertrud
Holger kommentiert die – mittlerweile nicht mehr ganz so –
aktuelle Lage, Temperaturwerte und die dazu passenden Visionen.
Viel Vergnügen!
[Gertrud]
Der heisse wüstenwind spiegelt eine doppelsillouette des mächtigen königs der wueste. Schweiss strömt in perlen von der stirn, brennt in den augen. Der schirokko dörrt die kehle aus. Mein rechtes bein, gruen und blau verfärbt, ist auf die doppelte grösse angeschwollen. Zitternd greife ich nach der wasserflasche, die kilometer entfernt scheint. Ein telefon klingelt! – Ein telefon klingelt?!? Der klingelton ruft mich zurueck in die gegenwart: bad homburg, reha klinik.
Bei gefühlten 36 grad celsius in zimmern und reha-räumen: „und wir treten auf der stelle, die hacken schön hoch.“ In der fussgängerzone, nur 500m entfernt, lockt die eisdiele – aber: „wir treten auf der stelle.“
Im zeitalter bemannter raumstationen und künstlicher intelligenz sollte es fortgeschrittenere reha-methoden geben. Auch die diät-assistentin am nachmittag vermag mit ihrem vorschlag „lauch-sellerie-couscous an ingwer-cranberryblättertee“ nur bedingt zu fesseln, vor meinen augen manifestiert sich die fata morgana eines eiskalten hopfenblütengetraenks. Nur noch 3 wochen.
Dennoch: auf eine rosige zukunft eines mir gut bekannten orthopäden/chirurgs im wiesbadener raum würde ich derzeit keine wette abschliessen.
[Holger]
Heute wurde mit dem Aushub der Baugrube begonnen:
Erdhügel wachsen – der kleine Bagger hat sich hier und dort in den Untergrund gegraben – eine wichtige knall-orange Baustellen-Einrichtung ist unübersehbar (erinnert mich sehr an Dr. Who’s Abenteuer durch Raum und Zeit mit TARDIS, seinem Raumschiff).
Gertrud
über……..
Laubengänge – Galerien – Pergolen – Loggien – Lauben – Freisitze – Pawlatschen – Treillagen – „living streets“ – Engawa
Zweiter Teil
Gesellschaften entwickeln sich, werden älter oder verjüngen sich. Entsprechend wandeln sich Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen, die wir mit dem Wohnen verbinden. Wohnformen ändern sich
Die meisten Bewohner wünschen sich generell – neben kostengünstigen und attraktiven Wohnungen – lockere Bekanntschaften, Freundschaften und funktionierende Nachbarschaften.
Wenn Konzept und Architektur stimmen, offerieren Laubengänge einen halböffentlichen Lebensraum, eine Balance zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen, zwischen Offenheit und Abgeschlossenheit, gemeinschaftlichem Halt und persönlicher Freiheit.
Laubengänge können zufällige Begegnungen erleichtern und zu informellen Treffpunkten einladen.
„Auf einer Brachfläche an der Triftstraße in Niederrad haben am Donnerstag mit einem symbolischen Spatenstich die Arbeiten an einem fünfstöckigen Haus begonnen, das Platz für 51 Wohnungen und mehr als 100 Menschen bieten soll“. So beginnt der Bericht über den Spatenstich des Projektes BeTrift von Christoph Manus, der in der Frankfurter Rundschau erschien. Der Spatenstich war also nicht nur für die zukünftigen BewohnerInnen ein Ereignis. Auch die Presse berichtete. Unter der Überschrift „Solidarisch leben in Niederrad“, hob die FR etwa hervor, dass in der Triftstraße auf innovative Weise bezahlbarerer Wohnraum geschaffen werde. Die Zeitung registrierte zudem, dass sich unterschiedliche politische Kräfte hinter das Projekt stellten. So versprach etwa der Niederräder Ortsvorsteher Christian Becker (CDU), das Projekt weiter zu unterstützen. Der zum Spatenstich extra angereiste Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, Mike Josef, wies auf die Bedeutung des Projekts hin: „Wer über bezahlbaren Wohnraum redet, kommt nicht daran vorbei, gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohngruppen in die Stadtentwicklung einzubinden.“
Die Frankfurter Neue Presse legte den Schwerpunkt ihrer Berichterstattung stärker auf die Geschichte des Projektes und damit auch auf jene Phase, die dem Spatenstich vorausging. Für die FnP beschreibt Friedrich Reinhardt etwa, wie die Wohngeno eG mit sich ändernden Brandschutzvorschriften und Stellplatzverordnungen zu kämpfen hatte. „Mit diesem Spatenstich“, resümiert die Zeitung nun aber, „sollte das große Hin und Her um das genossenschaftliche Wohnbauprojekt der Wohngeno begraben sein“. Neben diesem Fokus auf die Geschichte des Projektes, ergründet Reinhardt zudem , wie sich die zukünftigen BewohnerInnen das Zusammenleben vorstellen: man wolle gemeinsam wohnen aber „auch mal die Tür hinter sich zu machen“ können.
Rheinmaintv stellte in seinem im Rahmen von „Rheinmain Aktuell“ gesendeten Bericht über den Spatenstich in Niederrad insbesondere heraus, dass in der Triftstraße Wohnungen mit günstigen und langfristig fixierten Kostenmieten entstehen. Damit sei das Projekt BeTrift der Wohngeno ein interessantes und stadtpolitisch relevantes Gegenmodell zu den rasant steigenden Mieten in Frankfurt.
Der Frankfurter Zeitungsverlag und Frankfurt-Live fokussieren ihre Berichterstattung über den Spatenstich insbesondere auf das entstehende Haus. Beide heben hervor, dass das Projekt gemeinschaftliches Wohnen ermöglichen soll, das sozial, ökologisch und dabei ein kultureller Zugewinn für den Stadtteil sein soll. Beide weisen zudem darauf hin, dass weitere Unterstützung für das Projekt sehr willkommen ist.
Philip
Die Baustelleneinfahrt ist mittlerweile abgesperrt und die Haltestelle bereits verlegt. Sonst passiert nichts sichtbares auf dem Baugelände:
Container mit ausgegrabenen Baumstümpfen warten auf den Abtransport, weitere Haufen von Baumstümpfen und Abfall, der sich beim graben sich an die Oberfläche gewagt hat, lassen sich bei 33 Grad ausdörren……..
Aber natürlich passiert etwas, allerdings im Hintergrund und nicht sichtbar.
Die „Beweissicherung“, die den Ist-Zustand der uns direkt benachbarten Gebäude protokolliert und fotografiert, ist unterwegs. Das ist wichtig, falls sich durch die Bautätigkeit Schäden an den Nachbargebäuden zeigen sollten, oder ob Schäden bereits vor Baubeginn da waren.
Gertrud
Hat Wien und Neapel etwas gemeinsam?
Auf den ersten Blick ist da nichts – kein Wurschtelprater, kein Burgtheater, kein Zentralfriedhof – kein Hafen, kein Meer, keine Pizza Neapolitana.
Bei den Cafés – na ja – bei der Jugendstil Passage, Umberto I – aber da gibt es die Überraschung – wir haben gebucht im 5. Stock ein Appartement, fahren mit dem Lift hinauf und was sehen wir – was führt uns zur Eingangstür des Appartements, vorbei an anderen Türen – eine Pawlatschen (ein Laubengang). Von dem ich dachte, dass es nur in Wien zu finden ist, und worauf wir uns freuen in unserer BeTrift Wohngeno demnächst solche Laubengänge zu haben, solche finden wir auch in Neapel.
Die schönsten Exemplare in Wien und Neapel haben wir fotografiert.
Angelika Sieburg und Andreas Wellano